Verantwortungsstrategien und nachhaltige Wirtschaftsstrategien können auch in Zahlen ausgedrückt werden. Diese dienen in erster Linie als Kennzahlen für das Nachhaltigkeitscontrolling.
Kontrolle ist besser
Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien spielt in der Wirtschaft nicht nur für Shareholder als Anleger, sondern auch für Stakeholder eine große Rolle. Als Stakeholder gelten jene Personen, die ein Interesse am Erfolg eines Unternehmens haben. Das können zum Beispiel Kunden sein, aber auch Lieferanten oder Mitarbeiter. Diese Personen zeigen auch Interesse an den Nachhaltigkeitsstrategien des betreffenden Unternehmens. Das soziale Engagement eines Betriebs manifestiert sich beispielsweise an Benefits für die Mitarbeiter und das Umweltengagement schlägt sich in einer schonenden Nutzung von Ressourcen nieder. Um nachhaltiges Wirtschaften auch numerisch sichtbar zu machen, gibt es gewisse Kennzahlen.
Kennzahlen im Management
Kennzahlen im Umweltmanagement sind Emissionswerte von Produktionsbetrieben, der Energieverbrauch, das Müllaufkommen oder die Recyclingquote.
Im sozialen Bereich werden vor allem Zahlen aus der Personalpolitik herangezogen.
Die Fluktuationsrate gibt die Verweildauer von Mitarbeitern in einem Unternehmen und die Häufigkeit des Wechsels von Mitarbeitern an.
Unternehmen mit einer niedrigen Fluktuationsrate weisen darauf hin, dass sich Mitarbeiter dort wohlfühlen, ein angemessenes Gehalt beziehen oder in den Genuss von zusätzlichen Sozialleistungen kommen. Auch das Betriebsklima kann Auswirkungen auf die Fluktuationsrate haben.
Manche Verantwortungsbereiche lassen sich hingegen schwer in bestimmten Kennzahlen ausdrücken. Das soziale Engagement einer Firma kann nicht unbedingt in Form von Zahlen definiert werden. Für das Controlling steht hier ein effizientes Berichtswesen im Vordergrund. Mithilfe von Reportings können Unternehmen auf ihr soziales Engagement hinweisen. Zahlenmäßig ausdrücken lassen sich höchstens Sponsoringaktivitäten, Fördermittel für Kultur und Freizeit sowie für den Sport.
Standards für Reporting und Kennzahlen
Unternehmen, die gesetzlich nicht verpflichtet sind, ein nachhaltiges Management ins Leben zu rufen, können die Kennzahlen dafür frei wählen. Das birgt die Gefahr der Verzerrung von Daten in sich. Aus diesem Grund gibt es bestimmte Standards im Berichtswesen. Im Finanzbereich gibt es derzeit keine allgemeingültigen Standards, doch die meisten Unternehmen, die eine nachhaltige Strategie in ihr Management aufgenommen haben, nutzen dafür die Standards der Global Reporting Initiative (GRI). Die GRI fungiert als Non-Profit-Organisation, die sich das Ziel gesetzt hat, einen einheitlichen Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung ins Leben zu rufen. Die Richtlinien für das Reporting und die Kennzahlen setzen sich dabei aus vier Reihen zusammen. Die erste Reihe erklärt die prinzipiellen Richtlinien für die Berichterstattung, die anderen drei Reihen bestimmen die genauen Indikatoren für ökonomische, ökologische und soziale Bereiche.